Kein Tag wie jeder andere – Interview mit unserem Entwicklungsleiter
Ich selber würde Björn als super sympathischen Tekkie bezeichnen, der ein gutes Gespür für Menschen hat, klar und partnerschaftlich führt und voller Leidenschaft für Architekturen von Software und IT-Systemen brennt. Björn lebt mit seiner Partnerin und ihren beiden Kindern in einem Haus in Feldrandlage, inklusive Besuch von Rehen, die ihre Rhododendren verspeisen. Björn ist passionierter Handwerker und hat bei der Renovierung des Hauses vieles selber in Angriff genommen.
Im Interview gewährt er uns Einblicke in seinen Werdegang, seine persönlichen Vorlieben und seine Visionen für die Zukunft.
Wie ist es zu deiner Ausbildungs- und Jobentscheidung gekommen?
Es begann mit meinem Amiga 500 und dem neidischen Blick auf den Pentium 100 PC meines Vaters. Die Begeisterung für Technologie war geweckt und wurde zur Leidenschaft, die sich in klassischen Netzwerkpartys und der Suche nach Lösungen für technische Probleme manifestierte. Schritt für Schritt vertiefte ich mein Wissen, baute zunächst einzelne Bauteile zusammen und später komplette Rechner. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mehr wollte. Ich entschied mich für eine Ausbildung an der PTL Wedel.
Wie bist du dann zu SPI gekommen?
Das war Zufall. Eine Personalvermittlungsfirma hatte meine damalige Firma angesprochen. Die benötigte damals aber keine neuen Mitarbeiter. Meine Projekte waren jedoch gerade beendet und ich musste mich neu orientieren. Die Personalfirma brachte SPI ins Spiel und so kamen wir zusammen.
Du bist als Entwickler bei SPI gestartet, wurdest später Teamleiter für einen Teil der Softwareentwicklung und verantwortest nun die gesamte Softwareentwicklung bei SPI. War das dein Ziel?
Nein, ursprünglich wollte ich immer in der Entwicklung bleiben und in einem kleinen Team arbeiten. Der langjährige zweite Geschäftsführer und Entwicklungsleiter sah aber offenbar mehr in mir und machte mich zum Teamleiter. Als er dann in Rente gegangen ist, übernahm ich die Verantwortung für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Entwicklung. Also für den Bereich Business, in dem ich bisher ausschließlich beheimatet war und für den Bereich CAD. Damit kam noch mal ein spannender Technologiebereich hinzu.
Warum meinst du, bist du genau da, wo du jetzt bist?
Anscheinend habe ich nicht nur ein gutes Verständnis für Technik.
Offenheit, Zielorientierung und Verlässlichkeit sind vermutlich Stärken, welche mich hierhergebracht haben.
Was für ein Mensch bist du, wie würdest du dich selbst beschreiben?
Ich bin eher der ruhige, besonnene Typ. Temperamentvoll werde ich höchstens, wenn meine Kinder die richtigen Knöpfe drücken. 😉
Was war technisch gesehen deine kniffligste Aufgabe bei SPI?
Eine besonders anspruchsvolle Aufgabe bei SPI war für mich ein sogenanntes „vollständiges NP-Problem“ (ein Problem, dass sich nichtdeterministisch in Polynomialzeit lösen lässt). Das heißt, das Problem lässt sich lösen, man weiß aber nicht, wie lange die Berechnung dauern wird. Es ging um die Verteilung von Geldscheinen über einen Webshop, bei der im Rahmen der Lieferbarkeitsprüfung auch Lieferfristen berücksichtigt werden mussten. Damals hat mir ein Kollege aus der CAD-Entwicklung geholfen.
Hilfsbereitschaft und die Lust am Tüfteln sind bei uns übrigens allerorts anzutreffen, das mag ich!
Eine andere Herausforderung war das Projekt „Kursversorgung“. Auch hier drehte es sich um den Sortenhandel im Bankenbereich. Für die Preiskalkulation werden Reuters Kurse herangezogen, die im Sekundentakt eintreffen. Dazu müssen Besorgungs- und Entsorgungskosten berücksichtigt werden, die Art des Point of Sale und kundenspezifische Preise. Ein “Excelmonster“ sollte abgelöst werden und eine Echtzeitverteilung von Kursen an verschiedene Empfänger ermöglicht werden.
Und was war menschlich die größte Herausforderung?
Menschlich gesehen war die Übernahme meiner jetzigen Position als Entwicklungsleiter wohl meine größte Herausforderung. Die Charaktere unseres Entwicklerteams sind sehr vielfältig. Da braucht es Fingerspitzengefühl, um den Einzelnen oder die Einzelne richtig einzuschätzen und die Projektteams zum Wirken zu bringen. Fachlich ist der Austausch hier auf einem sehr hohem Level, das macht mir Spaß!
Was liegt dir gar nicht?
Steckt mich bitte nicht in den Vertrieb und setzt mich keiner Politik im Sinne von Verhandlungsführung aus. Das ist echt nicht mein Metier. Und Dokumentation (außerhalb der Code-Doku) ist jetzt auch nicht gerade mein Steckenpferd.
Was möchtest du noch lernen?
Mein Antrieb ist, technisch immer dranzubleiben. Ich will die Technik, die meine Kinder später begeistern wird, noch verstehen. Was auch immer das sein wird.
Worauf bist du stolz?
Auf meine Eigenständigkeit. Ich habe schon früh gejobbt, von Zuhause wurde ich jetzt nicht gerade mit Geld überschüttet. Alles, was ich erreicht habe, habe ich selbst erreicht. Das macht mich stolz.
Warum macht dir die Arbeit bei SPI (immer noch) Spaß?
Das Team und die vielfältigen Aufgaben lassen es nie langweilig werden. Der Tech-Talk mit den Kollegen und Kolleginnen gibt immer wieder neue Anregungen. Wir können hier mit hochmodernen Sprachen und Werkzeugen arbeiten, haben es mit großen wie kleinen Systemen zu tun, das ist abwechslungsreich.
Wir entscheiden selbst, was wir einsetzen, da gibt es keine Konzern Policy. Da wir nicht an Hersteller gebunden sind, können wir unsere Kunden unabhängig beraten, das ist mir wichtig.
Womit beschäftigst du dich inhaltlich am liebsten?
Ganz klar mit Softwarearchitektur und Algorithmen!
Was schätzt du an deinen Kollegen und Kolleginnen?
Ich schätze die Ehrlichkeit und das Vertrauen, welches wir uns hier entgegenbringen. Darauf fußt für mich jede Zusammenarbeit. Wenn ich etwas gebe, habe ich mich noch nie gefragt, ob ich auch etwas zurückbekomme. Gegenseitige Unterstützung zahlt sich immer aus.
Und was magst du gar nicht?
Auf hinterhältige Menschen reagiere ich allergisch. Und ich bin kein Fan von Showauftritten, bei denen sich jemand aufspielt oder gar den anderen etwas vorspielt.
Was sind deine selbstgesteckten Ziele für die nächsten 2 – 3 Jahre?
Ich will in meiner neuen Position überzeugen. Zusammen mit unserem Prokuristen und der Geschäftsführerin bin ich Teil der „Troika“ und steuere damit die Geschicke des Unternehmens. Das ist eine Verantwortung, derer ich mir bewusst bin. Ansonsten möchte ich mich aber auch nicht ganz aus der Programmierung verabschieden und privat würde ich gerne endlich mal wieder meinen Katamaran aufs Wasser bringen.
Wenn du noch mal von vorne anfangen könntest (Ausbildung, Jobs), was würdest du anders machen?
Ich würde mehr für die Matheklausuren lernen und weniger feiern. 😉
Was ist dir bei der Auswahl neuer Kollegen und Kolleginnen besonders wichtig?
Eine gewissen Charakterstärke. Angepasste Menschen, die nur ihr Fähnlein in den Wind hängen, sind nicht so meins. Und der Enthusiasmus für die Softwareentwicklung muss zu spüren sein. Lieber bremsen als anheizen.
Ein neues Teammitglied muss dazugehören wollen. Wem es egal ist, wo er oder sie arbeitet, ist auch schnell wieder weg.
Was rätst du Bewerbern bei der Auswahl eines Arbeitgebers?
Der Job ist nicht nur ein Job, er sollte Berufung sein. Man verbringt mehr Zeit bei der Arbeit als zuhause (Homeoffice jetzt mal unberücksichtigt). Also sollte man das, womit man seine Kröten verdient, schon mögen, besser noch: lieben!